Misserfolge im FVH ???

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JimmyFisch
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Misserfolge im FVH ???

Beitrag von JimmyFisch » 19. Jul 2010 13:10

Ich angele nun seit über 30 Jahren mit mehr oder weniger Erfolg im Fischereiverein Hannover
(Zielfisch Karpfen, Schleie, Hecht, Zander) – wobei die früheren Jahre sicherlich als hervorragend zu bezeichnen sind.
Doch woran mag das liegen? Sicherlich hat sich angeltechnisch eine Menge geändert. Zudem sind auch die Fische misstrauischer geworden. Jedoch habe ich meine Angelei in den letzten Jahren drastisch umgestellt. Habe neueste Montagen und Anködervarianten ausgetestet. Dünnes unauffälliges Material (Fluorkarbon) genommen. Jedoch ohne großen Erfolg zu erzielen. Dabei bin ich jährlich so zwischen 60 und 70 mal am Wasser. Ich beachte auch sämtliche Regeln die in den Angelzeitschriften und Lehrbüchern immer wieder beschrieben werden, wie z.B.:
Vermeide Glatzen (stark beangelte Stellen)
Angele immer dort wo der Wind auflandig ist.
Sei flexible mit der Köderwahl
Nutze die Beisszeiten (früher Morgen, später Abend)
Konzentriere dich auf wenige Gewässer, denn nur ein Gewässer das du kennst, kannst du aussichtsreich befischen.

Trotz alle dem stellt sich der Erfolg nicht ein.
Frage ich andere Angler (und das waren nicht wenige), die mit mir am Gewässer sind , bekomme ich Antworten, die daraus schließen lassen, das es ihnen ähnlich ergeht.

Dazu kommt jetzt die völlig andere Seite. Urlaub an einem fremden Gewässer.
Egal ob Hechtangeln in Irland (oder dieses Jahr erstmals in Schweden).
Karpfenangeln in Spanien, Zanderangeln in Holland, das Fischen in der Eider oder Angeln in Meckvorpomm“.
Hier hatte ich noch nie Probleme. Ich bin immer mit guten Erfolgen zurück gekommen.
Wobei ich als Erfolg nicht nur den Meterhecht oder den 30 Pfünder Karpfen meine.
Ich bin auch mit weit aus kleineren zu Frieden.

Vor Jahren konnte man sich einfach hinsetzten (z.B. in Rickligen) und ein wenig Stippen. Man fing Brassen, Rotaugen, und nebenbei auch Karpfen um die 40 Zentimeter.
Heute ist so etwas scheinbar nicht mehr möglich.

Jetzt suche ich verzweifelt nach den Gründen.
Ich tendiere bereits mit dem Wechsel in den Schaumburger Verein.
Warum bleiben die Erfolge im FVH aus ?
Wer hat Erklärungen oder ähnliche Erfahrung gemacht.

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Re: Misserfolge im FVH ???

Beitrag von Feuerholzsammler » 19. Jul 2010 13:47

Allgemein sehe ich das auch so. Kenne die Gewässer schon seit mehr als 45 Jahren. Schau ich in meine Fangstatistik, ist der eine oder andere schöne Fisch sicher noch dabei - aber so wie früher ist das alles nicht mehr.

Das lieg aus meiner Sicht an recht verschiedenen Gründen.
Einmal verändern sich Gewässer im Laufe der Zeit und nicht immer zum Positiven. Mehr Kraut- und Seerosenbänke und Verschlammung in einigen Bereichen fallen mir da besonders auf.
Bestimmt holen sich auch die Kormorane ihren Teil.
Letztendlich spiegeln die Mitglieder des Vereines den Querschnitt der sich wandelnden Gesellschaft. Auch hier gibt es "Erscheinungen", die ich früher eben gar nicht kannte.
Ob dieses Problem mit Schildern wie "Angeln verboten" gelöst wird, wage ich zu bezweifeln.

stipper
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Re: Misserfolge im FVH ???

Beitrag von stipper » 19. Jul 2010 15:44

mir ging es bis zum letzten Jahr ähnlich... Ich angle fast nur auf Friedfisch und das mit sehr hohen Aufwand, der Erfolg blieb aber meist aus. Seit letzten Jahr bin ich Mitglied in einem anderen Verein in Hannover und wieder "glücklich". Das es auch "anders" geht, das hat mir dieser Verein gezeigt, beim FVH hatte ich eher das Gefühl, das das Fliegenfischen und der Teich in Immensen im Fokus stehen.

Für mich persönlich war auch der "Einführunsgabend" in Ricklingen befremdlich, wo man mir mit Inbrust erklärte, das jeder maßige Fisch zu töten ist. Dies wiederspricht meinem Verständnis der Fischerei....

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Re: Misserfolge im FVH ???

Beitrag von Magnus » 19. Jul 2010 17:27

Hallo JimmyFisch,

hast Du sehr schön analysiert und ich denke Du hast die Gedanken vieler Mitglieder in Worte umgesetzt ! Kenne das Problem und habe mich deshalb auch anderweitig umgesehen. Bin zwar immer noch zahlendes Mitglied, aber fischen gehe ich kaum noch.

Ich meide aus folgenden Gründen unsere Gewässer:

Überfischung, hoher Angeldruck, zu wenig Besatz und viel zu viele Mitglieder !!!

Und nun kommt Ihr...

Gruss,
Magnus

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Re: Misserfolge im FVH ???

Beitrag von Armin » 19. Jul 2010 18:44

.......Ich kann mich dem nur anschließen,denn,* zur falschen Zeit und am falschen Ort * kann es meiner Meinung nach nicht liegen !?
!!! Das ist keine Signatur !!!

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Re: Misserfolge im FVH ???

Beitrag von Maddin » 20. Jul 2010 09:30

Moin, moin......

stipper hat geschrieben: Für mich persönlich war auch der "Einführunsgabend" in Ricklingen befremdlich, wo man mir mit Inbrust erklärte, das jeder maßige Fisch zu töten ist. Dies wiederspricht meinem Verständnis der Fischerei....
Mir ging es genauso.

Gruß .......

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Re: Misserfolge im FVH ???

Beitrag von Jan » 20. Jul 2010 10:21

Hallo zusammen,
ich hab ne Zeit überlegt ob ich überhaupt was zu dem Thema schreiben soll.
Ich möchte auch auf keinen Fall den Eingangspost bis ins kleine auseinander pflücken aber trotzdem ein paar Sätze dazu sagen.
Ich selber fische erst seit ende 2008 im FVH und kann deshalb natürlich keinen bezug zu früheren "Zuständen" sagen, aber mal im einzelnen:
Trotz alle dem stellt sich der Erfolg nicht ein.
Wie definiertst du deinen Erfolg, jedesmal ordentlich Fisch? Jedes 2. mal Fisch?
Ich kann nur für mich sprechen, ich freue mich über jeden Fisch und habe bisher eigentlich in meinen Augen immer recht gut gefangen, zumindest in soweit das ich es für mich als Erfolg einstufe.
Nur weil man neue Methoden ausprobiert heitß das noch lange nicht das das alles in unseren Gewässern gut funktioniert.
Der einizige wirklich wertvolle Tipp den ich jedem geben kann, schaut am Wasser wie die anderen fischen und macht es genau anders (Stelle, Tageszeit, Montage, Köder).
Klingt nicht so einfach bei so vielen Mitgliedern im Verein aber es geht. Wenn alle die selben neuen Methoden nutzen, dann kennen die Fische auch das nach sehr sehr kurzer Zeit.
Dazu kommt jetzt die völlig andere Seite. Urlaub an einem fremden Gewässer.
Egal ob Hechtangeln in Irland (oder dieses Jahr erstmals in Schweden).
Karpfenangeln in Spanien, Zanderangeln in Holland, das Fischen in der Eider oder Angeln in Meckvorpomm“.
Bis auf die letzten beiden Gewässer liegen alle im Ausland wo es gesetzlich und auch moralisch eine ganz andere einstellung zum Angeln und "Fische entnehmen gibt".
Somit sehe zumindest ich den Vergleich hinken. Natürlich haben die einen wesentlich besseren Bestand als wir aber dafür kann der Verein im eigentlichen Sinne nichts, eher der Gesetzgeber und die Angler im einzelnen wie diejenigen mit den gegebenen Gesetzen umgehen. (Muss wirklich alles geknüppelt werden ???)
Zur Eider kann ich nichts sagen aber die Gewässer in Mecklenburg Vorpommern sind auch ein anderes Paar Schuhe. Allein die riesiege Wasserfläche ermöglicht es den Fischen wesentlich ungestörter zu leben und somit zu entwickeln.
Was sind denn schon 29 ha !? In Meck Pomm ist das eher ne Pfütze. Selbiges gilt für den Norden Schleswig Holsteins.
Das sind ganz andere Vorraussetzungen wofür aber auch der Verein nicht verantworlich gemacht werden kann, es bieten sich numal nur die Geografischen möglichkeiten.
Vor Jahren konnte man sich einfach hinsetzten (z.B. in Rickligen) und ein wenig Stippen. Man fing Brassen, Rotaugen, und nebenbei auch Karpfen um die 40 Zentimeter.
Heute ist so etwas scheinbar nicht mehr möglich.
Ich bin eigentlich leidenschaftlicher Raubfischangler aber bisher habe ich beim Stippen auf der Halbinsel (irgendwie muss man sich ja in der Schonzeit beschäftigen) immer für meine Verhältnisse ganz gut gefangen. Gut, Brassen eher selten und Karpfen beim Stippen noch garnicht aber Rotaugen immer reichlich und auch passable größen.
Dazu muss ich sagen da sich den Friedfischfang eher leienhaft betreibe.
Ich tendiere bereits mit dem Wechsel in den Schaumburger Verein.
Das schöne ist ja das man doch einiges an Auswahl hat hier in der Umgebung (FVh, SAV, Schaumburg, Laatzen ...)
Ich möchte nicht versuchen jemanden mit meinem Beitrag umzustimmen.

Wenn sich das nun etwas so angehört haben sollte, auch ich halte bei weitem nicht alles für schön im FVH, als Beispiel sei der total bescheuerte RBF besatz in den Teichen genannt, die dafür aufgewandten Mittel sollten besser andersweitig investiert werden. Auf die Mitglieder die darauf bestehen kann der Verein dann auch gut verzichten (zumindest finziell gesehen).
Genauso sehe ich den Zweck eines Gewässers nur für das Fliegenfischen nicht. (Vielleicht sollte ich das auch mal fürs Spinnfischen vorschlagen?! )
Auch die Aussage auf dem Einführungsabend stößt mir sauer auf, natürlich gibts es da das Tierschutzgesetz aber das lässt genug Spielraum für interpretation.
Na gut, es fallen mir noch einige Punkte ein aber der Beitrag ist so schon recht lang geworden.

Ich wollte einfach nur versuchen aufzuzeigen das nicht unbedingt der Verein dafür verantworltich ist wenn man seinen "Erfolg" (was auch immer das sein mag) nicht erlebt.
Ich kann nur sagen, ich fange meine Fische auch in unseren Gewässern und für mich ist das Erfolg genug, es muss nicht jedes Jahr der Traumfisch sein, sonst bräuchte man nicht in den (Angel)Urlaub nach z.B. Schweden fahren. Ich hoffe ich fange dieses Jahr im Herbst in den Stockholmer Schären meinen ersten Meterhecht ;-)

Gruß
Jan

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Re: Misserfolge im FVH ???

Beitrag von Dieter » 20. Jul 2010 12:42

Richtig ist, dass die Fangquoten zurückgehen. Doch leider sagt die Statistik nichts über die tatsächliche Quote aus, denn es fehlt der Parameter "Anzahl Angler".
Jedoch ist nicht weg zu diskutieren, dass die Erfolgsquote im ø eher Schneider ist, aber daraus eine Tendenz ableiten oder dies den Gewässern anlasten halte ich für sehr gewagt. Fisch ist genug in allen Gewässern. Dazu einfach mal mit offenen Augen durch die Gegend gehen. Und wer bereit ist auch mal Wegstrecken zu machen, der wird sicher auch fangen. Klar ist, dass dort wo ich mit dem Auto quasi am Ufer stehe, auch viel geangelt wird.... die Konsequenz ist klar.
Bei der Leine und Ihme haben wir sicher eine Veränderung aufgrund der besseren Wasserqualität. Dort verändert sich der Artenbestand. Erkennbar ist dies an den Rückgängen im Weissfischbestand und der Zunahme an Barben, Alland, Rapfen und anderen. Wie sich die Leine entwickeln wird, wird sich zeigen - aber gefangen wird dort ordentlich...
Ich kann die Kritik nicht ganz nachvollziehen und bezweifel auch ob denn die Umlandvereine so besser sind. Der FVH hat die größte Gewässervielfalt, macht ordentliche und überlegte kontinuierliche Besatzmassnahmen und auch die Gewässer sind dank dem Einsatz vieler Ehrenamtlicher top gepflegt.
Was Jans Ansicht bezüglich der Regenbogenforellen angeht, teile ich diese zu 100%. Ich finde nicht, dass es Aufgabe eines Vereins ist sich mit Put&Take-Angeboten messen zu müssen. Wer dies will, findet genügend Angebote in der Region. Da finde ich langfristige Besatzplanung sinnvoller.
Das Leben ist zu kurz für schlechtes Essen!
www.kocherlebnis.de

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Re: Misserfolge im FVH ???

Beitrag von WBIGW » 20. Jul 2010 15:34

Hallo
Was mich hier mehr stört sind die Gewässer die man in der warmen Jahreszeit nur bedingt befischen kann.

Ansonsten stimmt es schon das man damals mehr Fische gefangen hat bzw. sie leichter zu fangen waren.
Angle persönlich nur noch an der Leine / Ihme und an den Gewässern ausselhalb Hannovers, Hesseler Kohlshorner.
Die anderen Gewässer waren vor Jahren für mich fängig ,haben dan bei mir an attraktivität verloren.

Den RBF Besatz hätten sie schon vor Jahren einstellen sollen, wer Forellen will kann sie im Fluss fangen wo sie nartürlich vorkommen oder geht in ein Forellenpuff.
Das Geld könnte man gut in andere Sachen investieren.

MFG
-=WBIGW=-

Guste
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Re: Misserfolge im FVH ???

Beitrag von Guste » 21. Jul 2010 12:42

Hallo,

ich angel nun auch schon 30 Jahre im FVH und möchte mich nicht als erfolgreichen Angler bezeichen.
Dafür stehe ich Beruflich zu sehr unter Druck.

Aber, am Anfang meiner Zeit als Angler habe ich im Dethmerschen.-Wülfler Teich immer sehr viele Brassen gefangen. Ich bin dann auf andere Teiche ausgewichen, es waren einfach zu viele. Wenn ich dann mal wieder ein Erfolgserlebniss haben wollte ging ich dorthin. Es war wirklich heftig.

Ich angele gern in Kohlshorn oder Steinwedel (am Wochenende) und kann nicht sagen, daß zu viele Angler am Wasser sind. In Gesprächen war und ist allerdings von guten Fängen nie die Rede gewesen.

Durch meinen Umzug nach Gehrden wurde der Dethmersche Teich wieder interessant für mich.
Ich bin inzwischen fast der Meinung 'Beim angeln auf dem Rasen vor dem Haus fange ich genausoviel wie am Dethmerschen Teich'

Zum Fehlen der Brassen kann man nur Vermutungen anstellen, aber füttern wir nicht alle viel zu viel?
Motto: Viel Futter bringt viel Fisch.
Wenn ich manchmal sehe welche Mengen an Futter im Teich versenkt werden summieren sich bei mir im Kopf die Geldbeträge auf.
Die Fische kennen das Futter und sind Satt. Wissen wir ob denen das Zeug überhaupt schmeckt?
Vertreiben wir die Fische nicht eher mit den Geruchsbomben?

Die Gründe für den Rückgang der Fänge sind glaube ich viel zu komplex um klar beantwortet zu werden.
Ich meine, wir sollten alles was vorher und noch später zu diesen Thema geschrieben wird Überdenken und unser Verhalten ein wenig ändern.

Ein schöner Tag am Wasser ist auch ohne Fisch ein schöner Tag.

Gruß

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