Jeder hat den Karpfen ins Herz geschlossen...

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Julian
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Jeder hat den Karpfen ins Herz geschlossen...

Beitrag von Julian » 5. Aug 2009 02:26

hey,

schaut euch das mal an: http://www.tagesschau.de/schlusslicht/b ... en100.html

einen fisch ins herz schließen sieht für mich aber anders als 63 mal fangen und wieder freilassen!
also ich geh angeln um was auf meinem teller zu haben. habe ich meinen 35cm barsch ausm kanal geangelt gehe ich meistens zufrieden nachhause um ihn frisch zubereiten zu können...

lg julian

(bitte jetzt keine große diskussion über c&r, da das sonst schnell im chaos endet:) )
Freundliche Grüße

Julian

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FrischamFisch
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Re: Jeder hat den Karpfen ins Herz geschlossen...

Beitrag von FrischamFisch » 5. Aug 2009 09:15

total bekloppt...

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Re: Jeder hat den Karpfen ins Herz geschlossen...

Beitrag von Snap-T » 5. Aug 2009 12:48

Das war mit sicherheit ein heimtückischer Anschlag von irgendeinem Geheimdienst oder sogar der Al Kaida...

Die spinnen die Engländer!
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Re: Jeder hat den Karpfen ins Herz geschlossen...

Beitrag von stipper » 5. Aug 2009 19:18

@julian: für mich ist es beim Fischen wichtig ein paar erholsame Stunden zu haben und mein Hobby beim Fang einiger Fische zu geniessen. Wann immer die Möglichkeit besteht setze ich die Fische wieder zurück den ich finde jedes Rotauge und Brasse schön und denke das es sich im Wasser wesentlich wohler fühlt als auf meinem Teller.

Ich kann den Artikel der Engländer absolut nachvollziehen und empfinde es als schade das dieser Gedankegang in vielen deutschen Anglerköpfen nicht mehr vorstellbar ist. Schada, aber es scheint als haben die Doktrin des Verbandes sich in unseren Gedanken festgebrannt.

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Re: Jeder hat den Karpfen ins Herz geschlossen...

Beitrag von .:Manu:. » 5. Aug 2009 22:37

stipper hat geschrieben:@julian: für mich ist es beim Fischen wichtig ein paar erholsame Stunden zu haben und mein Hobby beim Fang einiger Fische zu geniessen. Wann immer die Möglichkeit besteht setze ich die Fische wieder zurück den ich finde jedes Rotauge und Brasse schön und denke das es sich im Wasser wesentlich wohler fühlt als auf meinem Teller.

Ich kann den Artikel der Engländer absolut nachvollziehen und empfinde es als schade das dieser Gedankegang in vielen deutschen Anglerköpfen nicht mehr vorstellbar ist. Schada, aber es scheint als haben die Doktrin des Verbandes sich in unseren Gedanken festgebrannt.
Das unterschreibe ich mal so!
99,9% der User haben diesen Punkt verstanden, 0,1% der User meinen, es ausdiskutieren zu müssen.

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Britanniens bedeutenster Karpfen ( Benson ) ist Tot

Beitrag von Mond Carl » 5. Aug 2009 23:06

Hallo alle mit einander,

sicher habt ihr es auch schon in den Nachrichten vernommen, dass Benson der wohl berühmteste englische Karpfen tot ist. Mindestens 63 mal soll er geangelt worden sein. Muss das eine Fischleben gewesen sein. Was musste er durchmachen in all den Jahren. 63 x Drillen, Wiegen, Messen und Fotos - danach wieder ab in den See!
Fisch sein ist schön - auf keinen Fall!
Was haltet Ihr davon? Hat das noch was mit waidgerechtem Fischen zu tun?
Eigentlich ist Benson kein Einzelfall, in vielen Ländern und auch bei uns gibt es viele Bensons, die auf diese Art gefischt und für den nächsten "Freund" in die Fluten entlassen werden.

Was muss der Fisch durchmachen um dem Geltungsbedürfnis dieser Angler zu genügen!

Hier die Meldung vom 4.08.09 dazu aus der Tageschau des ARD.
http://www.tagesschau.de/schlusslicht/b ... en100.html


Mond Carl

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Re: Jeder hat den Karpfen ins Herz geschlossen...

Beitrag von stipper » 6. Aug 2009 09:49

ich persönlich halte gar nicht von Deinem Statement... Diese Aussage richtet sich nicht persönlich gegen Dich, sondern nur gegen Deinen Standpunkt.....

Dein Standpunkt das Angeln und der Fang eines Fisches nur berechtigt ist wenn Du den gefangenen Fisch tötest, dann solltest Du moralisch gesehen das Fischen komplett einstellen und gar keinen Fisch mehr essen, den ein Fisch empfindet immer Stress, egal ob am Haken, im Netz oder einer Aquafarm. Ich betone hier das Wort "Stress" und nutze nicht "Leid" oder "Schmerz", denn es wurde nachgewiesen das Fischen nicht in der Lage sind Schmerz zu empfinden. Ich bin Angler und respektiere die Kreatur Fisch und ich gehe respektvoll mit dieser um, trotzdem versuche ich Fische zu fangen. Habe ich jetzt weniger Achtung vor dem Tier als jemand der in einem Fische ein Stück Nahrung sieht? ich denke nicht

Wenn ich höre das jemand einen grossen,alten Karpfen abschlägt oder einen Zander 90+ tötet, dann dreht sich mir der Magen ob der Kurzsichtigkeit dieser Angler um. Solche Fische sind Laichfisch und gehören in keine Pfanne. Ich habe kein Problem damit wenn Angler Fische in Maßen abschlagen und verspeisen, würde mich aber über mehr Verständnis für C&R freuen.

Mal eine Anregung für die Gedanken so mancher deutscher Angler... In vielen europäischen Ländern ist es verboten Fische ab einer gewissen Größe (grosse Fische) zu entnehmen, C&R wird gewünscht und teilweise vorgeschrieben! Lediglich in Deutschland wird dies komplett anders gesehen.

Liegt jetzt Europa komplett daneben und ist voller Tierquäler oder sollte man eventuell die Position in unserem Land überdenken.

Für mich persönlich steht der Standpunkt "Jeder maßige Fisch is zu töten" viel zu dicht an der Position einer PETA, ist zu defensiv und stellt unser Hobby moralisch in Frage. Ich Angele gerne, fange gerne Fisch, respektiere diesen freue mich wenn ich einen gefangenen Fisch gesund davon schwimmen sehe.

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Re: Jeder hat den Karpfen ins Herz geschlossen...

Beitrag von FrischamFisch » 6. Aug 2009 10:58

63x gefangen klingt ja schon nach einer Fischprostitution...
wie kann man denn einen Fisch 63x fangen...hat der in einem 2x2 Meter Pool gelebt....?
Ich dachte immer, Fische werden klüger und vorsichtiger nach so einer Erfahrung (63Erfahrungen). Vielleicht ist es ja auch ein Fake...

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Re: Jeder hat den Karpfen ins Herz geschlossen...

Beitrag von stipper » 6. Aug 2009 11:00

in 25 Jahren sind das nicht ganz 3 Fänge pro Jahr, das heißt alle 100 Tage fällt er auf einen angeboteten Köder rein....

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Re: Jeder hat den Karpfen ins Herz geschlossen...

Beitrag von Mond Carl » 6. Aug 2009 11:36

Hallo Stipper,

ich denke zum Angeln gehört auch das man einen untermassigen Fisch und einen großen leichwürdigen Hecht z.B. wieder schonend einsetzt. Selten sieht man seinen Fang, bevor man ihm im Käscher und an der Luft hat. Das ist das spezielle beim Fischen.
Ich kann es nicht verstehen, dass mann nur aus Jux und Dallerei (und egal in wie viel mal im Jahr) kapitale Fische zum Turismusobjekt macht! Gerade bei Karpfen hat sich so etwas entwickelt. Das mit dem Benson ist die Spitze.

Gruß Mond Carl
Können Fische furzen?
Über Wasser tun sie nicht, unter Wasser hört man`s nicht!

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Re: Jeder hat den Karpfen ins Herz geschlossen...

Beitrag von stipper » 6. Aug 2009 12:16

Und da liegt vielleicht die Krux des Ganzen... Was Du als "Jux und Dollerei" bezeichnest ist z.B. für mich die "Passion Fischen". Ich gehe einfach wahnsinnig gerne angeln und probiere Fische zu fangen. Sicherlich ist die Geltungssucht der Angler mit einem Foto in einem öffentlichecn Medium zu landen diskutabel, aber lassen wir die Bilder mal aussen vor, dann sind es doch einfach passionierte Angler die unserem Hobby nachgehen. Diese Angler sind übrigens meistens perfekt ausgestattet und dürften sehr wenige Fische durch Schnur oder Vorfachriss verlieren, anders als so mancher "Bratpfannenangler". Ich uneterstelle jetzt mal das Benson mit 10n abgerissnen Montagen im Schlund keine 25 Jahre alt geworden wäre!

Will man die Ethik des Angelns diskutieren und stellt ein Tier auf die gleiche Stufe wie einen Menschen, dann sollten wir alle das Fischen einstellen und zu Veganern werden.

Wenn mansich über die Probleme von Benson Gedanken macht und ihn vermenschlicht, dann sollte mansich die Frage stellen ob Benson lieber 60 geangelt wurde oder mit 1 Jahr in der Bratpfanne gelandet wäre. Was Benson da wohl geantwortet hätte?

Grüße

Snap-T
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Re: Jeder hat den Karpfen ins Herz geschlossen...

Beitrag von Snap-T » 6. Aug 2009 13:35

Ich kann mich stipper in seinen Ausführungen nur anschließen. Ich halte C&R sogar für zwingend notwendig um unsere Fischpopulationen zu erhalten. Bedenke man die Aktuelle Situation mit den Kormoranen die vorallem in unseren Fließgewässern erheblichen Schaden anrichten. Oder die Verbauungen an den Gewässern, die die Wnderungen von fischen beeinträchtigen oder zum Verlust von Laichplätzen führen. Die Bestände sind nicht in der Lage sich so zu reproduzieren, dass jeder Fischer jeden gefangenen, maßigen Fisch mitnehmen kann. Der Besatz von Fischen ist da zwar eine Lösung um die Fischer zu befriedigen, hilft aber dem heimischen Bestand nicht viel.
Zu diesem Thema kann ich auch das (kombinierte) Buch "Hohe Schule auf Äschen und Forellen" von Hans Gebetsroither und Erich Stoll (ja ich weiß, ist ein Buch für Fliegenfischer) empfehlen. Die Bücher wurden 1972/73 erstmals veröffentlicht und schon damals erkannte man, dass das Fischen aus sportlichen Gründen der damaligen Ansicht "nur wer viele Fische in seinem Korb hat ist ein guter Fischer" vorzuziehen ist.
Ich persönlich gehe hauptsächlich fischen um Fische zu fangen und daran spaß zu haben. Ich sehe es als sporliche Herausvorderung den Fisch mit einem von mir angebotenen Köder (meistens eine Fliege) zu überlisten, auch wenn dies nicht immer klappt. Ich gehe mit dem geboten Respekt mit der Kreatur Fisch um und setze diesen wann immer möglich auch wieder zurück, denn ich habe mindestens genauso große Freude daran den Fisch in seinem Element zu beobachten und zu schützen, wie beim Fang des Fisches.
Ich hoffe, dass sich in nicht all zu ferner Zukunft der Standpunkt Deutschlands zu C&R verändert.
Die Vorderung der "Tierschutzvereine" jeden mäßigen Fisch zu Töten halte ich für absoluten Schwachsinn,denn tote Fische laichen nicht! Des weiteren schlägt dies der natürlichen Alterspyramide in einem Gewässer mal schnell die obersten 2/3 ab und ein gewässer sehr schnell sehr schlecht werden lässt. Denn mal ehrlich, wer geht schon gerne an ein Gewässer, in dem er mit Sicherheit nur Fische fängt, die untermaßig oder gerade so maßig sind. Also ich nicht!

In diesem Sinne

Flo
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Re: Jeder hat den Karpfen ins Herz geschlossen...

Beitrag von stipper » 6. Aug 2009 14:03

schön das ich nicht alleine der Meinung bin...

Robert
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Re: Jeder hat den Karpfen ins Herz geschlossen...

Beitrag von Robert » 6. Aug 2009 16:05

also wenn wir das nun nicht völlig falsch verstanden habe, wird einem beim Infoabend allerdings genau was anderes erzählt! Da hieß es, dass jeder maßige Fisch entnommen werden sollte, da sich sonst die großen größer fressen und so die kleinen auch keine Chance haben. Aber das scheint ein ziemlich umstrittener Punkt zu sein, aber nicht nur ich habe das so verstanden!

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Re: Jeder hat den Karpfen ins Herz geschlossen...

Beitrag von .:Manu:. » 6. Aug 2009 20:25

Ja, das wird dort erzählt weil das Gesetz es so verlangt........ Mehr sag ich dazu nicht. :wink:
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