Quelle :http://www.svz.de/lokales/hagenow/artik ... setzt.htmlHAGENOW
100 000 Jungaale eingesetzt
27. Mai 2009 | 00:10 Uhr | von Maria Nielsen
Die glitschigen Aale flutschen vom Käscher in die Tonne.
Zum vierten Mal wurden gestern im Bereich zwischen Bleckede und Dömitz Jungaale in die Elbe gesetzt. Man will mit dieser Maßnahme den gefährdeten Bestand wieder stabilisieren.
BLECKEDE - Gut geht es Anguilla anguilla, dem europäischen Aal, nicht. Ihm setzt der Klimawandel (dadurch verschieben sich atlantische Strömungen) genauso zu, wie natürliche Feinde und Parasiten. Außerdem essen sie in Asien so gerne Aal, was Fischer veranlasst, die kleinen Glasaale vor den europäischen Küsten wegzufangen und nach Asien zu verkaufen, wo sie in Aquakulturen gemästet werden. Und jeder Glasaal, der von der Küste nicht in die Binnengewässer wandert, kann nicht geschlechtsreif werden und später in der Sargassosee (nahe den Bahamas) laichen, also für Nachwuchs sorgen. Um den Bestand der Aale zu stabilisieren beziehungsweise wieder aufzubauen, wurden gestern insgesamt 100 000 Jungaale an der Elbe an 13 Stellen im Bereich zwischen Bleckede und Dömitz verteilt und an fast 100 Stellen von Mitgliedern der Gemeinschaftsinitiative Elbfischerei in den Fluss gesetzt.
Verteilung begann in BleckedeDie Verteilung der rund zehn Gramm schweren Jungaale begann in Bleckede. Hier wurden sie aus den Containern der Aal-Versandstelle aus Halstenbek (Schleswig-Holstein) in Bottiche und Plastiktüten umgefüllt, um dann möglichst bald an den vorgesehenen Stellen ins Wasser gelassen zu werden. Die Aktion, die von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen koordiniert wird und durch die EU, das Land und die Gemeinschaftsinitiative Elbfischerei finanziert wird, war die vierte ihrer Art. Ähnliche Aktionen wurden in Schleswig-Holstein, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt.
In der Elbe und ihren Nebengewässern finden die Aale ideale Lebensbedingungen, bevor sie sich nach Jahren (die Männchen im Alter zwischen sechs bis neun Jahren und die Weibchen im Alter zwischen 12 bis 15 Jahren) auf die lange Reise in die Sargassosee machen. Diese Reise kann bis zu eineinhalb Jahre dauern. Hier laichen die Tiere und sterben danach. Die Eier entwickeln sich zu Larven, den nach ihrer Form benannten Eichenblattlarven, und schwimmen aktiv innerhalb von drei Jahren an die europäischen Küsten, wo sie sich zu den genannten Glasaalen entwickeln, um dann flussaufwärts in die Binnengewässer zu schwimmen. Es sei denn, sie werden vorher weggefangen. Die eingesetzten Jungaale wurden auch als Glasaale gekauft, um dann in einer Aalfarm drei bis sechs Monate gehegt und gepflegt zu werden und in kräftiger Verfassung in ihrer neuen Heimat, der Elbe, anzukommen.
Moin,
mich würde interessieren, ob es beim FVH auch gleiche Aktionen gab? Man bekommt in der Regel wenig mit über solche Berichte.
Gruß
Martin