"Fischwanderhilfe" am Wehr Bannetze
Moin,
die endgültigen Planungsunterlagen zum Neubau des Umgehungsgerinnes für das neue Schlauchwehr an der Schleuse Bannetze liegen jetzt den "Trägern der öffentlichen Belange" zur Stellungnahme vor. Abgabetermin für die Stellungnahmen ist der 10.09.2008.
Von den Alternativ-Vorschlägen, die im Mai 2007 von den Vertretern der Angel- und Naturschutzverbände bei einer ersten Vorstellung der Planungen des WSA Verden für die Fischwanderhilfe gemacht wurden, ist kein einziger Vorschlag (!!!) verwirklicht worden. Wenn die 'Gründe' interessieren, können sie nachgefragt werden.
Petri, Claus
die endgültigen Planungsunterlagen zum Neubau des Umgehungsgerinnes für das neue Schlauchwehr an der Schleuse Bannetze liegen jetzt den "Trägern der öffentlichen Belange" zur Stellungnahme vor. Abgabetermin für die Stellungnahmen ist der 10.09.2008.
Von den Alternativ-Vorschlägen, die im Mai 2007 von den Vertretern der Angel- und Naturschutzverbände bei einer ersten Vorstellung der Planungen des WSA Verden für die Fischwanderhilfe gemacht wurden, ist kein einziger Vorschlag (!!!) verwirklicht worden. Wenn die 'Gründe' interessieren, können sie nachgefragt werden.
Petri, Claus
- Andy Krüger
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fischwanderhilfe
Moin Andy,
ich möchte dir deinen Optimismus nicht rauben, aber leider macht man als Naturschützer mit dem WSA VER nicht selten anderen als positive Erfahrungen.
Ich habe Heinz Pyka und seinen Einsatz gegen die vorgelegten Pläne bei der 1. Vorstellung im Oktober 2007 erlebt. Da war bei der Formulierung von Alternativ-Vorschägen Sachverstand am Werk - genutzt hat es bis zum jetzigen Zeitpunkt so gut wie nichts!
Man versteht meine pessimistische Einstellung wenn man die Antwort des WSA vom Juni 2008 auf meine Anfrage aus dem Vormonat liest, in der ich mich nach dem Stand der Einarbeitung und Prüfung der Alternativ-Vorschläge der Naturschutzverbände zum "Fischpass" erkundigt habe.
Petri, Claus
ich möchte dir deinen Optimismus nicht rauben, aber leider macht man als Naturschützer mit dem WSA VER nicht selten anderen als positive Erfahrungen.
Ich habe Heinz Pyka und seinen Einsatz gegen die vorgelegten Pläne bei der 1. Vorstellung im Oktober 2007 erlebt. Da war bei der Formulierung von Alternativ-Vorschägen Sachverstand am Werk - genutzt hat es bis zum jetzigen Zeitpunkt so gut wie nichts!
Man versteht meine pessimistische Einstellung wenn man die Antwort des WSA vom Juni 2008 auf meine Anfrage aus dem Vormonat liest, in der ich mich nach dem Stand der Einarbeitung und Prüfung der Alternativ-Vorschläge der Naturschutzverbände zum "Fischpass" erkundigt habe.
Petri, Claus
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Abwarten! Wie sagt man so schön: "Hinten k***t die Ente"
Wir sind inzwischen in der Lage, erheblichen Druck auf die Entscheidungsträger auszuüben. Es braucht nur das Wort Lachs und Wanderhindernis in der Presse auftauchen, dann bekommen einige ziemlich rote Ohren und gehen lieber in Deckung.
Also nicht zu pessimistisch sein!
Wir sind inzwischen in der Lage, erheblichen Druck auf die Entscheidungsträger auszuüben. Es braucht nur das Wort Lachs und Wanderhindernis in der Presse auftauchen, dann bekommen einige ziemlich rote Ohren und gehen lieber in Deckung.
Also nicht zu pessimistisch sein!
Moin Andy,
seit deiner vollmundigen Ankündigung von "Druckmaßnahmen" sind mittlerweile 2 Wochen vergangen. H. P. hat inzwischen von mindesten 2 anderen Naturschutzverbänden Anfragen zu einer gemeinsamen Reaktion in dieser Sache erhalten. Von einer Antwort ist mir nichts bekannt!
Ich möchte nicht wünschen, dass der von dir erwähnte "starke Druck" von Seiten des FVH nur von dicken Backen stammt.
Der "Fischpass Bannetze" ist als Aufstiegshilfe für Fische geplant - und dies auch nur äußerst unzureichend. Die wasserlebenden Kleinlebewesen haben nicht die Spur einer Chance das "Wanderhindernis Querbauwerk Schlauchwehr" zu überwinden. Von einer aquatischen Passierbarkeit der Aller an dieser Stelle zu reden verbietet sich hier wie von selbst.
Für mich wäre es die gemeinsame Aufgabe aller an der Aller vertretenen Angelvereine aus beiden Pachtgemeinschaften und in Zusammenarbeit mit anderen interessierten Naturschutzverbänden sich diesem Thema zu stellen und gemeinsame Stellungnahmen mit Änderungswünschen- und Forderungen zu erarbeiten.
Beim NLWKN in LG und beim WSA in VER wird man sich über nicht eingehende Stellungnahmen und Forderungen nach Planungsänderungen sicherlich nicht weiter grämen. Wir aber hätten in spätestens 5 Wochen eine Chance vertan!
Petri, Claus
seit deiner vollmundigen Ankündigung von "Druckmaßnahmen" sind mittlerweile 2 Wochen vergangen. H. P. hat inzwischen von mindesten 2 anderen Naturschutzverbänden Anfragen zu einer gemeinsamen Reaktion in dieser Sache erhalten. Von einer Antwort ist mir nichts bekannt!
Ich möchte nicht wünschen, dass der von dir erwähnte "starke Druck" von Seiten des FVH nur von dicken Backen stammt.
Der "Fischpass Bannetze" ist als Aufstiegshilfe für Fische geplant - und dies auch nur äußerst unzureichend. Die wasserlebenden Kleinlebewesen haben nicht die Spur einer Chance das "Wanderhindernis Querbauwerk Schlauchwehr" zu überwinden. Von einer aquatischen Passierbarkeit der Aller an dieser Stelle zu reden verbietet sich hier wie von selbst.
Für mich wäre es die gemeinsame Aufgabe aller an der Aller vertretenen Angelvereine aus beiden Pachtgemeinschaften und in Zusammenarbeit mit anderen interessierten Naturschutzverbänden sich diesem Thema zu stellen und gemeinsame Stellungnahmen mit Änderungswünschen- und Forderungen zu erarbeiten.
Beim NLWKN in LG und beim WSA in VER wird man sich über nicht eingehende Stellungnahmen und Forderungen nach Planungsänderungen sicherlich nicht weiter grämen. Wir aber hätten in spätestens 5 Wochen eine Chance vertan!
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@@Claus
Heinz ist zurzeit im Urlaub! Ich weiß momentan auch nur, das er sich der Sache schon angenommen hat. Den aktuellen Stand habe ich zugegebener Maßen allerdings nicht!
Werde heute aber noch ein weitres Telefonat mit einer anderen involvierten Person führen.
@ Forellen-Matze
gehört das zu diesem Thema? Ich warte auch immer noch!
Heinz ist zurzeit im Urlaub! Ich weiß momentan auch nur, das er sich der Sache schon angenommen hat. Den aktuellen Stand habe ich zugegebener Maßen allerdings nicht!
Werde heute aber noch ein weitres Telefonat mit einer anderen involvierten Person führen.
@ Forellen-Matze
gehört das zu diesem Thema? Ich warte auch immer noch!
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Hallo Andy,
heute schreiben wir den 10.09.2008, dies ist der letzte Tag der Abgabefrist für eine Stellungnahme der "Beteiligten der öffentlichen Belange" zum Thema "Fischaufstiegshilfe am Aller-Wehr Bannetze".
Gibt es aus deiner Sicht die Möglichkeit, den Text der FVH-Stellungnehme zu veröffentlichen oder einzusehen?
Petri
heute schreiben wir den 10.09.2008, dies ist der letzte Tag der Abgabefrist für eine Stellungnahme der "Beteiligten der öffentlichen Belange" zum Thema "Fischaufstiegshilfe am Aller-Wehr Bannetze".
Gibt es aus deiner Sicht die Möglichkeit, den Text der FVH-Stellungnehme zu veröffentlichen oder einzusehen?
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Moin allerseits,
wenn ich es richtig sehe, gibt es noch andere Neuigkeiten für Angler von der Aller und an der Aller, außer der Diskussion zum veränderten Standort für ein Verkehrsschild in Stillenhöfen.
Heute wurde die Einladung von Bürgermeister W. Hemme, Winsen (Aller), zu einer Informationsveranstaltung am 5.11.2008 um 16:00 Uhr im "Landhaus Bannetze" in Bannetze veröffentlicht. Thema: Informationen des WSA VER über das neue Schlauchwehr Bannetze und die geplante Fischaufstiegshilfe und eines Mitarbeiters der TU BS über den geplanten Bau einer Wasserkraftanlage am Standort Aller-Wehr Bannetze zur Erzeugung "blauer Energie".
So nennt man wohl heute den Bau von Wasserkraftanlagen zur Erzeugung von elektrischem Strom.
In der Einladung ist die Rede von einer neuen Technologie, die angeblich wie ein Wasserrad funktionieren soll. Was sich dahinter verbirgt, wissen die Götter oder ausgewiesene Experten.
Mich interessiert die Frage ob es FVH-Mitglieder gibt, die sich der Diskussion dieses Themas genau so leidenschaftlich widmen, wie dem zum neuen Standort eines Verkehrschildes in Stillenhöfen.
Bisher erlebe ich nur Aktivitäten des Vereinsgewässerwartes Heinz Pyka.
Petri, Claus
wenn ich es richtig sehe, gibt es noch andere Neuigkeiten für Angler von der Aller und an der Aller, außer der Diskussion zum veränderten Standort für ein Verkehrsschild in Stillenhöfen.
Heute wurde die Einladung von Bürgermeister W. Hemme, Winsen (Aller), zu einer Informationsveranstaltung am 5.11.2008 um 16:00 Uhr im "Landhaus Bannetze" in Bannetze veröffentlicht. Thema: Informationen des WSA VER über das neue Schlauchwehr Bannetze und die geplante Fischaufstiegshilfe und eines Mitarbeiters der TU BS über den geplanten Bau einer Wasserkraftanlage am Standort Aller-Wehr Bannetze zur Erzeugung "blauer Energie".
So nennt man wohl heute den Bau von Wasserkraftanlagen zur Erzeugung von elektrischem Strom.
In der Einladung ist die Rede von einer neuen Technologie, die angeblich wie ein Wasserrad funktionieren soll. Was sich dahinter verbirgt, wissen die Götter oder ausgewiesene Experten.
Mich interessiert die Frage ob es FVH-Mitglieder gibt, die sich der Diskussion dieses Themas genau so leidenschaftlich widmen, wie dem zum neuen Standort eines Verkehrschildes in Stillenhöfen.
Bisher erlebe ich nur Aktivitäten des Vereinsgewässerwartes Heinz Pyka.
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Re: "Fischwanderhilfe" am Wehr Bannetze
So, ich weiß jetzt um was es geht. Ich war bei der Vorstellung der "Innovativen" Wasserkraftanlage bei der TU Braunschweig.
Es geht letztendlich um ein langsam drehendes Wasserrad. Diese Technologie springt in die Lücke, wo bedingt durch niedrige Fallhöhen eine konventionelle Turbinentechnik nicht wirtschaftlich betrieben werden kann.
Es bleibt letztendlich festzustellen, dass die zuständigen Behörden alles an der Nase rumgeführt haben. Der Bau der WKA war schon von langer Zeit geplant.
Es bleibt festzuhalten, dass die neue "Innovative" Technik, immer noch eine Querverbauung bedeutet. Bei der derzeitigen Diskussion um den Klimawandel, bleibt zu befürchten, dass wir noch mehr von der tollen Technik zu erwarten haben.
Es ist mal wieder bezeichnend, das in Deutschland am kleinst möglichen Stellrad in Sachen globaler Erwärmung gedreht wird.
Verschiedene Abstiegs- Aufstiegsanlagen am Kraftwerk sind berücksichtigt und werden vermutlich auch funktionieren. Das bleibt aber abzuwarten und muss durch Monitorringmaßnahmen bewiesen werden.
Die Planungen sind allerdings noch nicht abgeschlossen
Es geht letztendlich um ein langsam drehendes Wasserrad. Diese Technologie springt in die Lücke, wo bedingt durch niedrige Fallhöhen eine konventionelle Turbinentechnik nicht wirtschaftlich betrieben werden kann.
Es bleibt letztendlich festzustellen, dass die zuständigen Behörden alles an der Nase rumgeführt haben. Der Bau der WKA war schon von langer Zeit geplant.
Es bleibt festzuhalten, dass die neue "Innovative" Technik, immer noch eine Querverbauung bedeutet. Bei der derzeitigen Diskussion um den Klimawandel, bleibt zu befürchten, dass wir noch mehr von der tollen Technik zu erwarten haben.
Es ist mal wieder bezeichnend, das in Deutschland am kleinst möglichen Stellrad in Sachen globaler Erwärmung gedreht wird.
Verschiedene Abstiegs- Aufstiegsanlagen am Kraftwerk sind berücksichtigt und werden vermutlich auch funktionieren. Das bleibt aber abzuwarten und muss durch Monitorringmaßnahmen bewiesen werden.
Die Planungen sind allerdings noch nicht abgeschlossen
Re: "Fischwanderhilfe" am Wehr Bannetze
Moin Andy,
die Bewertung der Ereignisse um das Wehr in Bannetze sind leider doch komplizierter als du sie in deinem letzten Beitrag dargestellt hast.
Es geht nicht mehr allein um die Frage: „Wie funktioniert die neue Fischaufstiegsanlage am neuen Schlauchwehr oder wie ‚fischfreundlich’ ist die neue Wasserkraftanlage, die jetzt am gleichen Standort geplant ist?“
Für ein Gesamturteil kann jetzt nicht mehr das Urteil über eine der technischen Anlagen allein ausschlaggebend sein, sie wirken am gleichen Standort und können nur in ihrem Zusammenwirken untereinander bewertet werden.
Das die Behörden die Verbände hinsichtlich des geplanten Baus einer Wasserkraftanlage am Wehr Bannetze verarscht haben, ist eine feststehende Tatsache, die nicht wegdiskutiert werden kann.
Als erste bemerkenswerte Feststellung gilt für mich, dass sich die Naturschutzverbände mit ihren Vorschlägen zu einer alternativen Planung der Fischaufstiegshilfe gegenüber dem WSA durchgesetzt haben. Diese Alternativlösung kann zu einer verbesserten Aufstiegsmöglichkeit für Fische in der Aller führen und sie ist nach Untersuchungen der Verdener Beamten auch noch ‚kostenneutral’. Beurteilen können wir die entgültigen Ergebnisse allerdings erst wenn die Planunterlagen bekannt werden. Es ist also erlaubt festzustellen: „Wer sich kümmert, erntet auch Erfolge!“ (So bescheiden sie im Einzelfall auch sein mögen.)
Die neue Schaufel-Wasserrad-Technik, die die TU Braunschweig beim Bau der WKA auf der Hornbosteler Seite der Aller einsetzen will, ist zwar patentiert aber nur modellhaft erprobt. Sie jetzt zu bewerten, verbietet sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt von selbst, auch wenn sich erweisen sollte, dass hier ein ‚fischschonendes’ Wasserkraftwerk entstehen soll.
Eine denkbare alternative Planungsvariante könnte so aussehen: Verlegung der neuen Alternativrasse der FAA auf eine Linienführung, auf der heute der Entwässerungsgraben südlich hinter dem Wäldchen verläuft. Verlegung des Entwässerungsgraben nach Süden in die dort befindliche artenarme Wiese, dies ist verbunden mit einem Grundstückskauf des WSA VER. Das Wasserkraftwerk soll vor dem Schlauchwehr zwischen dem Wäldchen und dem Allerufer auf Hornbosteler Seite entstehen, etwa dort wo sich heute der Bootsanleger befindet.
Zusammen mit dem Schlauchwehr entstehen in Bannetze und Hornbostel jetzt drei technische Anlagen, mit drei verschiedenen Plangenehmigungsverfahren. Alle 3 Anlagen wirken gemeinsam am gleichen Standort zu unterschiedlichen Bedingungen und mit unterschiedlichen Aufgaben. Es kann beim Bau der FAA und der WKA jetzt nur um die Beurteilung gehen in welcher Weise diese beiden Anlagen ihre Aufgabe aus naturschützerischer Sicht erfüllen können. Das dabei die Bewertung der FAA die entscheidende Rolle spielen wird, ist aus meiner Sicht der Dinge unausweichlich. Wie sieht die Wasserverteilung zwischen den 3 Anlagen aus oder welche Betriebssituationen ergeben sich bei kritischen Niedrigwasserständen sind offene Fragen, die für mich bisher unbeantwortet sind.
Für mich das Hauptproblem: Zwei unterschiedliche Genehmigungsverfahren am gleichen Ort in einem FFH-Gebiet und dennoch eine gemeinschaftliche Planung sicher zu stellen.
Für 2009 ist also eine Menge Arbeit in Sicht.
Petri,
Claus
die Bewertung der Ereignisse um das Wehr in Bannetze sind leider doch komplizierter als du sie in deinem letzten Beitrag dargestellt hast.
Es geht nicht mehr allein um die Frage: „Wie funktioniert die neue Fischaufstiegsanlage am neuen Schlauchwehr oder wie ‚fischfreundlich’ ist die neue Wasserkraftanlage, die jetzt am gleichen Standort geplant ist?“
Für ein Gesamturteil kann jetzt nicht mehr das Urteil über eine der technischen Anlagen allein ausschlaggebend sein, sie wirken am gleichen Standort und können nur in ihrem Zusammenwirken untereinander bewertet werden.
Das die Behörden die Verbände hinsichtlich des geplanten Baus einer Wasserkraftanlage am Wehr Bannetze verarscht haben, ist eine feststehende Tatsache, die nicht wegdiskutiert werden kann.
Als erste bemerkenswerte Feststellung gilt für mich, dass sich die Naturschutzverbände mit ihren Vorschlägen zu einer alternativen Planung der Fischaufstiegshilfe gegenüber dem WSA durchgesetzt haben. Diese Alternativlösung kann zu einer verbesserten Aufstiegsmöglichkeit für Fische in der Aller führen und sie ist nach Untersuchungen der Verdener Beamten auch noch ‚kostenneutral’. Beurteilen können wir die entgültigen Ergebnisse allerdings erst wenn die Planunterlagen bekannt werden. Es ist also erlaubt festzustellen: „Wer sich kümmert, erntet auch Erfolge!“ (So bescheiden sie im Einzelfall auch sein mögen.)
Die neue Schaufel-Wasserrad-Technik, die die TU Braunschweig beim Bau der WKA auf der Hornbosteler Seite der Aller einsetzen will, ist zwar patentiert aber nur modellhaft erprobt. Sie jetzt zu bewerten, verbietet sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt von selbst, auch wenn sich erweisen sollte, dass hier ein ‚fischschonendes’ Wasserkraftwerk entstehen soll.
Eine denkbare alternative Planungsvariante könnte so aussehen: Verlegung der neuen Alternativrasse der FAA auf eine Linienführung, auf der heute der Entwässerungsgraben südlich hinter dem Wäldchen verläuft. Verlegung des Entwässerungsgraben nach Süden in die dort befindliche artenarme Wiese, dies ist verbunden mit einem Grundstückskauf des WSA VER. Das Wasserkraftwerk soll vor dem Schlauchwehr zwischen dem Wäldchen und dem Allerufer auf Hornbosteler Seite entstehen, etwa dort wo sich heute der Bootsanleger befindet.
Zusammen mit dem Schlauchwehr entstehen in Bannetze und Hornbostel jetzt drei technische Anlagen, mit drei verschiedenen Plangenehmigungsverfahren. Alle 3 Anlagen wirken gemeinsam am gleichen Standort zu unterschiedlichen Bedingungen und mit unterschiedlichen Aufgaben. Es kann beim Bau der FAA und der WKA jetzt nur um die Beurteilung gehen in welcher Weise diese beiden Anlagen ihre Aufgabe aus naturschützerischer Sicht erfüllen können. Das dabei die Bewertung der FAA die entscheidende Rolle spielen wird, ist aus meiner Sicht der Dinge unausweichlich. Wie sieht die Wasserverteilung zwischen den 3 Anlagen aus oder welche Betriebssituationen ergeben sich bei kritischen Niedrigwasserständen sind offene Fragen, die für mich bisher unbeantwortet sind.
Für mich das Hauptproblem: Zwei unterschiedliche Genehmigungsverfahren am gleichen Ort in einem FFH-Gebiet und dennoch eine gemeinschaftliche Planung sicher zu stellen.
Für 2009 ist also eine Menge Arbeit in Sicht.
Petri,
Claus